Ich habe im Vorfeld einige Reiseführer, -berichte und dergleichen gelesen. Auch in anderen Blogs habe ich gestöbert, einfach um zu wissen, was uns erwartet und um mich ein wenig darauf vorzubereiten. Tatsächlich hier zu sein, übertrifft aber Alles.
Edinburgh ist ein Traum.
Für uns sowieso und allemal. Als Liebhaber von Pub und dunklem Bier sind wir hier im Himmel. Dazu kommt diese Stadt mit ihrer wundervollen Architektur, mit ihren grandiosen Menschen und ihrer Herzlichkeit. Man fühlt sich hier sofort willkommen und daheim.
Im ersten Augenschein erscheint die Stadt sehr grau, was einfach daran liegt, dass all diese Häuser uralt sind. Ihr graues Äußeres machen sie mit den sehr schönen Fassaden wett. Und mit dem extrem bunten Pub- und Shop-Eingängen in den Erdgeschossen. Alles atmet hier Geschichte – tief ein und aus!
Das finden natürlich auch ganz viele andere Leute so, denn die Stadt scheint im Augenblick zu bersten vor Touristen. Was zum einen an der City als Hauptattraktion selber liegt zum anderen aber auch an der ab Freitag stattfindenden Tattoo in Verbindung mit dem Fringe. Der Fringe ist ein großes Musik- und Comedy-Festival, welches es noch nicht so lange gibt.
Wir haben die Stadt zu Fuß erkundet, viele Runden gedreht, uns über DIE Hauptstraße Edinburgh, die Royal Mile, geschoben (irre, was hier los ist), Tickets für die Mary Kings Close Tour gekauft und uns zweidreimal in einem der gefühlt tausend Pubs auf ein Bierchen niedergelassen. Immerhin haben wir gestern einen besonderen Tag zum Feiern gehabt: unseren dritten Hochzeitstag.
Auf der Burg, nein – dem Castle, waren wir auch schon gewesen, ist ja in direkter Anbindung an die Stadt zu erreichen, wenn es auch von weitem scheinbar hoch oben auf dem Berg thront. Hier ist schon alles für die Tattoo vorbereitet, der komplette Burgvorhof ist eine große Arena mit diesen Tribünen. Wir beschließen, am nächsten Tag uns auch die Burg von innen anzuschauen und machen uns wieder stadteinwärts auf den Weg.
Im Reiseführer stand der Tipp, in der St. Giles nach dem Aufstieg zur Kuppel zu fragen. Leider durften wir nicht mehr hoch, letzter Rundgang war 16 Uhr, 10 Minuten zu spät. Schade. Dafür haben wir aber andächtig einen Organisten gelauscht. Richtig flotte Sachen hat der auf der Orgel gespielt, garkein langweiliges Gedudel, wie man es sonst so kennt. Fotografieren war nicht erlaubt, psssst ich hab wenigstens eins heimlich gemacht.
Wir haben uns noch ein wenig in der Stadt rumgedrückt, bis es Zeit wurde, uns beim vereinbarten Treffpunkt zur Mary Kings Close-Führung einzufinden. Diese Tour wurde uns im Vorfeld überall ans Herz gelegt und wärmstens empfohlen. Kurz zur Erklärung. „Closes“ werden die sehr schmalen kleine Gässchen genannt, die die großen Hauptstraße quer verbinden. Und wenn ich Gässchen sag, dann ist es auch so gemeint. Wirklich sehr sehr schmal und teilweise sehr dunkel und schaurig. Schön! Die Tour zeigt die Geschichte der Mary Kings Close, einer dieser Gassen. Benannt nach einer taffen Geschäftsfrau, zu einer Zeit als es gar keine Geschäftsfrauen geben durfte. Erzählt wurde über die Bewohner der Häuser an diesen Gassen, wie extrem beengt man lebte und einiges mehr über ihre Lebensumstände. Manche Häuser und ihre winzigen Räume sahen niemals Sonnenlicht. Sehr anschaulich, mit lebensgroßen Puppen, wurden uns auch die Begebenheiten der großen Pest-Epidemie um 1645 gezeigt. Eine wirklich wundervolle Führung, die wir nun auch weiterempfehlen können.
Anschließend noch eine kleines feines Hochzeitstagsdinner und zurück gings auf den Campingplatz.
Unwissenheit … reine Unwissenheit zu diesem Zeitpunkt. 🙂 Mittlerweile wissen wir es besser.
IHR TRINKT GUINNESS in Schottland – SCHÄMT EUCH
Ihr tut dem schottischem Bier unrecht, das ist so was von lecker wenn man sich mal nicht auf die Hauptsorten von Tennents stürzt
bis denne
rebel