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Dominica – Vulkane und Dschungel

Unser Käptn hat uns brav, während wir schliefen, nach Dominica geschippert. Wie immer stehen JAN und ich ganz früh auf, um den Sonnenaufgang an Deck zu genießen. Schnell einen Kaffee im Anckelmanns am Automat gezogen und ab nach oben auf Deck 14. Wir lieben diese Stimmung. Ganz besonders, bevor der Trubel auf dem Schiff los geht, es ist alles noch so friedlich, still und echt.


DOMINICA:

  • Hauptstadt: Roseau
  • Lage: in den kleinen Antillen der östlichen Karibik
  • Fläche: 746 km²
  • Bevölkerung: ca. 72.000 Einwohner
  • Sprache: Amtssprache ist Englisch
  • Währung: Ostkaribische Dollar (EC$)

Wir haben für den heutigen Tag hier auf Dominica einen Ausflug gebucht. Selbst organisiert, schon von daheim aus. Treffpunkt soll draußen gegen halb 9 karibischer Zeit direkt am Ende des Anlegers sein. So packen wir also unseren Sachen zusammen, unter anderem auch Badesachen, denn wir werden heute defintiv nass! Gebucht habe ich hier bei “Just go Dominica” die “get-set-wet-tour“. Und wenn das Wörtchen wet schon im Namen steht, dann muss die Badehose in den Rucksack.

Ich hatte im Vorfeld einen sehr netten Emailkontakt mit Naghie. Und wie sich herausstellt, ist er auch unser Guide für die Tour. Er empfängt uns pünktlich und wir erfahren, dass wir auf noch zwei andere Teilnehmer warten. Wir freuen uns, dass wir eine solch kleine Runde sind. Wie wichtig das allerdings wirklich (!) ist, wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht und wir werden noch einige Male sehnsüchtig an diese kleine gemütliche Gruppe zurück denken!

Wir warten nur kurz und da kommen auch schon die anderen beiden. Uff, wir sind beruhigt, ein wirklich sehr sympathisches Paar steigt noch mit zu uns ins Auto. Ich bin ehrlich, wir hatten ein klein wenig Panik, wer da noch dazu kommt. Denn immerhin werden wir die nächsten 8 Stunden seeeehr viel Zeit miteinander verbringen. Aber Gernot und Michaela sind wirklich super nett und wir haben viel zu erzählen. Gernot macht das Urlauben sogar zum Beruf und zaubert wundervolle Fernweh-Momente in seinen Vorträgen zu den unzähligen Reisen, die die beide schon gemacht haben. Neugierig? KLICK! Wir sind fasziniert und hängen ihnen quasi an den Lippen, als sie uns unter anderem von ihrer Kreuzfahrt um die ganze Welt erzählen. Boah, wir sind beeindruckt. Das möchten wir auch mal machen.

Mit Naghie am Steuer gehts zu unserem ersten Stopp: Schnorcheln am Champagner-Riff.

Benannt nach dem sprudelnden Wasser, das aus vulkanischen Thermalquellen auf dem Meeresboden entspringt, zieht das Champagne Reef Taucher und Schnorchler aus der ganzen Welt an. Die steil abfallenden Klippen und gewaltigen vulkanischen Formationen des Riffes entsprechen perfekt den gewaltigen Bergen und Schluchten Dominicas. Sie können sogar auf die Überreste eines spanischen Schiff-Wracks aus dem 17. Jahrhundert treffen. Verpassen Sie nicht Ihre Chance, in die Schönheit des Champagne Reefs einzutauchen und sich überraschen zu lassen.

Und weil unser Guide selbstverständlich sämtliche Touren auf dieser Insel kennt, weiß er, dass es am besten ist, so früh wie möglich hier her zu fahren. Noch bevor die anderen Busse einfallen. Und wir haben tatsächlich Glück. Wir sind ganz alleine. Geparkt wird am Straßenrand, den Rest zum Einstieg ins Riff gehts zu Fuß weiter. Steinig, spitzsteinig sogar. 🙂 Zum Glück ist der Weg zum Einstieg nicht weit.

Flott gehts rein in die Badesachen, Weste umgeschnallt, Schnorchel und Maske auf und ab ins Wasser. Naghie führt uns zu einigen schönen Punkten und am Ende schnorcheln wir tatsächlich mitten durch die warmen Blubberbläschen, die da vom Grund aufsteigen. Unterwegs sehen wir einiges an Unterwassergetier, Korallen, Fische und sogar ne Schlange. Aber auch ein Schiffswrack bzw nur noch die Kanonen davon und eine Ankerkette. Zum Glück hatte Gernot seine UW-Kamera dabei und hat uns freundlicherweise Bilder und Videos für unseren Blog zu Verfügung gestellt. Danke dir!


Gerade als wir das Wasser wieder verlassen, kommen auch schon die Nächsten und wir sind froh, dass wir das hier hinter uns lassen dürfen. Weiter gehts mit dem kleinen silbernen Van über die wundervolle grüne Insel, welche nicht ohne Grund die “Naturinsel” genannt wird. Im Internet habe ich das hier gefunden:

“Auf Dominica befinden sich nicht nur einige der höchsten Berge der Kleinen Antillen, ihr findet hier auch 365 Flüsse und unzählige Seen. Die Hügel und Berge, die das landschaftliche Bild der Insel in der östlichen Karibik prägen, sind vulkanischen Ursprungs. Der beeindruckende Morne Diablotins, der stolze 1.447 Meter in die Höhe ragt, ist dabei der höchste Punkt der Insel und sogar der zweithöchste Berg der Kleinen Antillen.” (urlaubsguru.de)

Das Grün täuscht allerdings über die Tragödie hinweg, als 2017 der Wirbelsturm Maria über die Insel fegte und unfassbare Zerstörung anrichtete. Dominica hat es damals extrem erwischt. Natürlich ist schon wieder einiges aufgebaut aber trotzdem sind die Straßen noch teilweise in chaotischem Zustand, Häuser noch ohne Dach oder ganz und gar nur Ruinen. Naghie nutzt die Zeit, die wir im Auto gemeinsam verbringen, um uns davon zu erzählen

Ein halbe Autostunde später sind wir dann auch schon an unserem nächsten Stopp: Die Schlucht Titou Gorge

Wir parken ein wenig abseits, lassen alles so weit es geht im Auto und laufen nur in Badeklamotten und einen schnell übergeworfenen Tshirt in Richtung Schlucht los. Hier ziehen wir uns wieder Schwimmwesten an, denn anders als am Champagner Riff, wo es nur der Bequemlichkeit zum Schnorcheln diente, ist die Weste diesmal tatsächlich lebenswichtig. Eine steile rutschige Treppe gehts hinab und schon steht man im Wasser und schaut auf die Schlucht, die sich hoch über einem auftürmt. Der Grund fällt hier sofort tief hinab und man kommt ab hier nur schwimmend vorwärts. Festhalten kann man sich auch nicht an den steilen Felswänden rechts und links – darum die Schwimmweste. Zumal auch noch reger Besucherverkehr herrscht in der doch recht schmalen Schlucht. Das allein wäre ja schon ein Ziel, aber am Ende erwartet einen noch ein richtig schöner Wasserfall. Das Wasser fällt mit einer ungeheuren Wucht hinab und peitscht einem ins Gesicht. Wir sind begeistert.

Als Abschluss gab es einen Rum Punch. Dieser hier hat richtig richtig lecker geschmeckt (jetzt mit ein wenig Abstand das hier tippend, darf ich sogar sagen, dass es der beste war, den wir auf dieser Reise trinken durften!). Wir verweilen noch eine Weile, lassen das Adrenalin sacken und Naghie klärt uns schon ein wenig über uns nächstes Ziel auf. Der Freswater Lake in der Nähe der kleinen Siedlung Laudat.

Auf der wilden Fahrt durch den Nationalpark Morne Trois Pitons geht es extrem hoch hinaus, wir halten auch mal für einen kurzen Fotostopp an. Von hier aus hat man einen traumhaften Blick auf die Insel. Man sieht noch einmal sehr eindrücklich WIE grün sie ist und kann bis hinunter zur Küste schauen und wir sehen sogar unseren TUI-Dampfer dort unten liegen. Aber unser Ziel befindet sich tatsächlich auf ca 2500ft (ca 780 m). Der See, auf dem wir jetzt gleich Kanufahren werden, ist einer der vier Seen auf Dominca und der größte der Insel. Wir sind gespannt. Auf dem Weg dorthin überqueren wir den höchsten Punkt, den man auf Dominic mit einem Auto befahren kann.

Oben angekommen ist zuerst mal unsere Mitarbeit gefragt. Unser Guide lässt sich bei der netten Dame am Imbiss einen Schlüssel aushändigen, gleich nachdem er uns zum Essen für später angemeldet. In einem Schuppen schnappen wir uns drei Kanus, die wir runter zum Ufer schleppen. Ganz schön schwer diese Teile. Schwimmweste an (Naghie besteht darauf), eingestiegen, an die Paddel und los gehts. Wir sind die einzigen Touristen im Park und demzufolge auch die Einzigen, die auf dem See rumschippern. Wir haben eine halbe Stunde Zeit, die wir uns hier vertreiben dürfen. Es macht Spaß, natürlich, aber man sieht nicht wirklich viel. Ich denke, eine Wanderung um den See herum wäre spannender gewesen. Aber das ist wie immer Geschmackssache. Wir liefern die Kanus wieder ab und werden anschließend mit einem typisch dominikanischen Gericht verköstigt. Local style – irgendwas mit Fisch?! Ganz ehrlich, ich weiß es garnicht mehr so genau. Ungewöhnlich war es allemal! Und es war im Preis dieses Ausflugs enthalten, so wie alle Eintritte und Gebühren.

Sehr viele Einheimische treffen sich hier am Ufer des Sees, grillen gemeinsam und feiern. Unser Führer erzählt uns vom heutigen Boxing day – Weihnachten eben, auf karibisch.


Und da steht uns auch schon der letzte Punkt unserer kleinen persönlichen Rundreise über die Insel bevor: die Zwillingswasserfälle Trafalgar Falls.

Wir parken auf einem großen Parkplatz, hier ist defintiv wieder richtig was los, ganz anders als am Freshwater Lake. Ganze Busladungen Touristen werden hier ausgekippt, verständlich, zählen die Fälle doch zu den Top-Sehenswürdigkeiten auf Dominica. Wir nehmen den kurzen Fußweg, unser Guide erklärt uns immer wieder am Rand wachsende Pflanzen, Kräuter und zeigt uns Früchte und Blüten und kurz darauf eröffnet sich die atemberaubende Kulisse. Da sind die beiden Wasserfälle, der kleinere nur 20m hohe wird “Mutter” genannt, während der große, dann schon 40m hohe “Vater” heißt. Die Kraft der herabstürzenden Wassermassen wird sogar zur Stromgewinnung genutzt.

Wir schießen selbstverständlich etliche schöne Fotos und bestaunen die Naturgewalten, bevor es auch schon wieder zurück auf den Parkplatz geht. Hier bezahlen wir unseren Guide Naghie und stoßen nocheinmal gemeinsam mit ihm auf diesen wirklich perfekt organisierten, sehr beeindruckenden und spannenden Tag an. Er hat uns stolz seine Insel gezeigt, wir haben uns extrem wohl bei und mit ihm gefühlt! TAUSEND DANK, Naghie von “Just go dominica!”


Er bringt uns sicher zu unserem schwimmenden Hotel zurück und wir nehmen erstmal einen kühlenden Drink an unserer Lieblings-Tui-Bar, während wir uns auf unsere hochprozentigen Programmpunkt heute abend vorbereiten. Wir besuchen einen Gin-Workshop.

Auf unserem letzten Kreuzfahrttrip mit Mein Schiff im Dezember 2016 haben wir ganz neidisch die mit allerlei Zeugs gefüllten Flaschen bestaunt, die an der Bar standen und eine Woche lang vor sich hin ziehen durften, bevor sie – frisch verplompt – von ihren stolzen Besitzern in Empfang genommen wurden. Ganz klarer Fall – machen wir dieses Mal auch!

Workshop heißt: Man bekommt zuerst selbstverständlich viel theoretisches Wissen, darf aber dann selbst Hand anlegen. In unserem speziellen Fall hieß das: Alkohol (bei uns wars Wodka) in die Flasche und dann rein mit den Zutaten, die du gern dazu haben möchtest. Allem voran natürlich die Wacholderbeeren, die dem Gin ja erst seinen unverwechselbaren Geschmack verleihen. Aber eben auch noch andere “Geheim”zutaten. Wir hatten die Qual der Wahl unter anderem zwischen: Cranberry, Berberitze, Cardamon, Pink Pepper, Anis, Sternanis, Lavendel, Rosmarin, und frisch geschnittener Orange, Limette, Zitrone und Minze.

Und da sich jeder anders entscheidet, schmeckt am Ende auch jeder Gin anders. Wir füllen unsere Karaffen, die wir dann beschriften und bei einem zweiten Termin in 7 Tagen verkosten und verpacken werden. Bis dahin darf das alles schön durchziehen.



Wir legen ab und nehmen Fahrt auf in Richtung Grenada, wo wir morgen früh anlegen werden. Wir freuen uns auf einen schönen Tag auf der sogenannten Gewürzinsel. Für morgen haben wir einen Halbtagesausflug mit TUI gebucht. Ganz neue Wege für uns, mal sehen, was das gibt.

Tagescocktail: Seerose

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