Seetag! Und Heiligabend! Und ein All-inclusive-Schiff. Das wird ein wunderbarer Tag! Draußen erblicken wir eine Insel, die wir weitläufig passieren. Rein geografisch kann es sich da eigentlich nur um Martinique handeln, wenn man die gefahrene Zeit seit Abfahrt betrachtet.
Aber nun hopp aus dem Bett, denn wir haben einen vollen Terminplan für heute. Wir checken den Veranstaltungskalender für heute und merken, dass wir uns sogar entscheiden müssen, weil sich manch Interessantes überschneidet. Echt viel, was angeboten wird. Auf JEDEN FALL aber gehen wir Singen. Weihnachtssingen. Das ist für 11 Uhr im Foyer angesetzt und bis dahin bringen wir uns in die Reih’ und gehen ausgiebigst frühstücken.
Das Singen ist toll organisiert mit eigens dafür gedruckten kleinen Heftchen, dass man auch alles mitsingen kann. Und tatsächlich, sehr viele Leute kommen zusammen und verteilen sich auf die 3 Decks, die durch das offene Foyer miteinander verbunden sind. Es wurde noch viel voller, als hier auf dem Bild zu sehen ist. Die Lieder werden vom Kreuzfahrtdirektor Ben live am Mikrofon mitgesungen und mit einem Keybord musikalisch begleitet. Toll! Ein klitzekleines bisschen sind wir jetzt sogar in Weihnachtsstimmung.
Dann sind wir erstemal … ??? JAWOLL! Ausgiebigst Shoppen gegangen. Nagut. Wir erhofften uns etwas mehr, das geb ich zu. Am End isses wie auch im Duty Free am Flughafen. Teures Markengedöns und ganz viel Zeugs, was kein Mensch braucht. Allerdings – ein wunderschönes Kleid für mich und noch ein Gürtel haben wir dann doch erstanden. Ich stelle grade mit Erstaunen fest, dass, trotz, dass ich zweidreimal anhatte, kein Bild von mir mit diesem Kleid existiert. Schade. Weil, das ist echt toll! Dieses hier: KLICK. und dank eines Schiffsrabatts von 26% ein echtes Schnäppchen.
Als nächstes machen wir uns auf ins Theater. Dort werden heute von einem Lektor die zwei Inseln vorgestellt, die wir als nächstes anlaufen werden. Zuerst Antigua, einen Tag später Dominica. Die Vorträge hält Marcus Kummerer und das macht er ganz fantastisch. Sehr humorig, sehr informativ versucht er, in der Kürze der Zeit das Wesentliche zu erzählen, stellt die Inseln kurz vor, Einwohner, Währung, Politik und geht dann etwas ausführlicher auf das ein, was man dort erleben kann. Super interessant und wir haben uns viel mitgenommen! Am Ende stand er auch immer noch für Fragen zur Verfügung. Sehr schön. Wir werden versuchen, alle zukünftigen Vortrage auch zu besuchen.
Danach haben wir uns schön den Bauch vollgeschlagen bei einem ausgiebigen Mittagessen. Waren mal kurz draußen am Pooldeck, haben festgestellt, dass das viel zu voll und zu heiß ist und uns wieder an die kühle TUI-Bar auf Deck 4 verzogen. Nur kurz, denn der nächste “Termin” ruft … Es geht für uns zum Schiffsspiel aller Spiele: BINGO! Das findet immer in der Ebbe & Flut-Bar statt. Das ist so eine Art Bierbar auf der MS2. Ich persönlich finde sie jetzt nicht so ganz gelungen. Bier-Bar verknüpfe ich im Kopf immer eher mit Pub, Gemütlichkeit, Couchecke, Sessel, kleine Tischchen, schummriges Licht und ein Hauptaugenmerk auf die Theke selbst. Diese hier ist allerdings hochmodern durchgestylt, durchaus schick anzuschauen aber (für mich!) etwas am Thema vorbei. Aber genug gemosert. Ist ja auch echt Jammern auf hohem Niveau, Frau AIKA.
Bingo jedenfalls macht echt Laune. Für einen 3er-Streifen zahlt man 5€, drei Runden werden gespielt, alle vier Ecken, das große Kreuz und das volle Feld. 3. Platz bekommt ein Freilos, der 2. Platz ein Freilos & ein Freibier, das Fullhouse kriegt den Pott. Nach ca. einer Stunde hieß es dann auch schon “Bingo”. Leider nicht für uns, aber die Gewinnerin strich 230€ ein. Da hätten wir uns auch drüber gefreut. Herzlichen Glückwunsch.
Auf dem Weg durch das Foyer sehen wir zum ersten Mal, WIE VIELE Kinder da an Bord sind. Laut des Direktors sind es ja über 500 an der Zahl, was man echt überhaupt nicht merkt. Die werden dauerbespaßt im Kidsclub oder für die älteren gibts die Teenslounge mit Kicker, Playstation & Co. Aber JETZT, ja jetzt sitzen die Kleinen ganz brav um den großen goldenen Stuhl verteilt, singen Weihnachtslieder und bekommen dann sogar noch Geschenke vom Weihnachtsmann und seinem Engel. Tolle Aktion von TUI, so haben zumindest die Kleinsten ihre Bescherung.
Der Tag rennt, wenn man so viel zu erleben hat und wir suchen uns ein schönes Plätzchen auf dem riesengroßen Schiff, wo wir gemütlich sitzend in den Sonnenuntergang sehen können. Das finden wir in der Hohe Luft Bar, ich hole noch flink ein paar Tapas an der Außenalster-Bar und wir senden viele Weihnachtsgrüße in die Heimat. Wir beobachten noch ein Brautpaar beim Fotoshooting. Die zwei Mädels, die die beiden dabei haben, wirken fast aufgeregter, als Mama & Papa selbst. Niedlich.
Und dann müssen wir uns sogar ein wenig beeilen. Denn anders als sonst, gibt es heute feste Tischzeiten, im Gegenteil, wir mussten sogar weit im Voraus – schon im Oktober – diesen Tisch reservieren. Das haben wir damals auch artig gemacht. Also flink in die Kabine, nochmal der Sonne hinterhergewunken, in Schale geworfen und ab zum großen Weihnachts-Dinner.
DAs Essen ist wirklich wieder einmal außergewöhnlich, der Service hinkt etwas, könnte aber daran liegen, dass in den beiden Atlantik-Restaurants einfach der Baum brennt. Also nein, nicht der Christbaum, sondern einfach nur die Hölle los ist. Die armen Kellner überschlagen sich. Wir haben einen tollen Tisch, genug zum “Guggn” rundherum und schaffen es sogar noch relativ pünktlich zur Weihnachtsshow ins Theater. Wir hören Weihnachtslieder in ein etwas modernes Tanz-/Theaterstück verpackt. Naja, das Stück ist nicht so ganz unser Fall. Aber die Stimmen!! Wow!
Und mit einem Absacker an der TUI-Bar, wo das Personal uns mittlerweile “kennt” und ungefragt (die richtigen!) Getränke über den Tresen reicht, endet dieser sehr ungewöhnliche Heiligabend für uns. In Deutschland ists schon fast wieder Weihnachtstag-Morgen, als wie endlich in die Koje krabbeln. Morgen gehen wir wandern. Haben wir zumindest vor. Die Insel Antigua wartet auf uns.
Ich habe übrigens an Bord jeden Tag den sogenannten Tagescocktail getrunken. Jeden Tag gibts eine andere Kreation und immer eine Überraschung. Nicht jeder war lecker aber die meisten. Eine nette Abwechslung und definitiv eine schöne Idee. Der heutige wurde mir mit den Worten “Wasservoll” überreicht. Ich muss ziemlich doof geguckt haben, er wiederholte noch bestimmt dreimal “Wasservoll”, bevor ich endlich raffte, dass er “Wasserfall” meint. Hihi. Kleines Missverständnis. Deutsch ist eben sehr schwer für die philippinischen Mitarbeiter.
Tagescocktail: Wasservoll 🙂