… das ist die einzig schlüssige Überschrift, die mir für diesen Tag unserer Karibik-Reise einfällt. Heute ist der heißersehnte Tag endlich gekommen. Wir dürfen an Bord. Voller Vorfreude springen wir aus dem Bett, blinzeln in die Sonne (der Jetlag ist schon fast verschwunden), duschen und beginnen unsere Habseligkeiten zu verstauen. Ordentlich muss das ja nicht – wir packen ja nachher schon wieder aus.
Wir räumen auf, spülen übriges Geschirr und Gläser, räumen unseren Müll schön auf einen Haufen und richten wieder alles so, wie wir es vorgefunden haben. Für uns selbstverständlich bei einer Buchung über Airbnb. Beim Räumen entdecken wir diesen Kollege hier. Der hat sich wohl über Nacht ins Haus geschlichen und hängt nun am Stuhl. Wir “bitten” ihn höflich wieder nach draußen, mitsamt Stuhl. Keine Ahnung, was das ist?! Eine Kakerlake ists nicht, die sehen anders aus, oder?
Ich drehe mit dem Foto nochmal eine Runde durchs Haus und halte es auf Bildern fest. Danke, Franz & Ingred, wir haben uns unglaublich wohl bei euch gefühlt. Absolute Empfehlung, falls es mal jemanden der hier Mitlesenden nach Barbados verschlagen sollte!
Noch im Haus erreicht uns eine SMS von TUI, dass unsere Kabine bezugsfertig ist. Wow. Nun können wir es aber echt kaum erwarten. Los gehts!
Bevor das Schiff entern holen wir aber noch schnell den Besuch der Gun Hill Signa Station nach, die gestern wegen einer privaten Weihnachtsfeier für normales Publikum gesperrt war.
Die Gun Hill Signal Station ist der größte und wichtigste militärische Außenposten in Barbados. Seit mindestens 1697 gibt es militärische Vereinigungen. Im damaligen Milizgesetz, als es Briggs Hill hieß, wurde es als einer benannt von den vier Punkten, an denen Gewehre aufgestellt werden sollten, um im Falle einer Invasion Alarm zu schlagen. Der Name Gun Hill reicht wahrscheinlich fast 300 Jahre zurück. Innere Sicherheit war das übergeordnete Ziel der Stationen. Sie stellten nicht nur eine Möglichkeit zur Kommunikation in Notfällen dar, sondern wurden auch als Sammelplatz für zivilgesellschaftliche Unruhen genutzt.
Wir kommen genau pünktlich zu Öffnung. Überall steht noch die Deko des gestrigens Abends rum, zwei starke Jungs bauen noch Pavillons ab. Ein kurzer Anstieg und schon hat man eine atemberaubende Aussicht über die Insel. Und was sehen wir da in der Ferne? UNSER SCHIFF! Da liegt sie im Hafen und wartet auf uns.
Die Ausstellung ist interessant aber auch schnell angeschaut. Auch hier bleiben wir bis zum Verlassen der Anlage die einzigen Touristen.
Richtung Hafen machen wir noch einen kurzen Stop bei einer wichtigen Persönlichkeit (wenn nicht sogar der bekanntesten aller barbadischen Persönlichkeiten): RIHANNA. Ja, die Gute kommt von Barbados, sogar aus der Hauptstadt Bridgetown. Man hat ihr zu Ehren die Straße, in der sie aufwuchs “Rihanna Drive” benannt. Die Gegend selbst wirkt auf uns ein wenig verwahrlost und das schick angestrichene Rihanna House scheint etwas deplaziert zwischen den teilweise doch recht schäbig wirkenden Hütten.
Bei Abholung unseres Mietwagens vor drei Tagen haben wir vereinbart, dass wir diesen am Cruiseterminal abgeben dürfen. Irgendwie war aber die Kommunikation zwischen JAN und den Mitarbeiter von Ansa etwas missverständlich. Außerdem nahmen wir an, sie hätten dort ein Büro. Irgendwie schon ein wenig blauäugig von uns. Gut, dass wir gestern abend noch im Internet geschaut haben, denn dort befindet sich keine Filiale. Ziemlich ratlos habe ich dann gestern abend noch eine Email geschrieben, die mir heute morgen auch prompt beantwortet wurde. Sinngemäß: “Ja, das ist alles so richtig. Nein, man hat dort kein Büro und man dürfe nicht ins Terminal-Gelände hineinfahren. Ja, wir treffen uns im Kreisel vorm Eingang mit einem Mitarbeiter. Ja, die Uhrzeit passt so! Ja, man erkenne den/die Mitarbeiter am Teamshirt”.
Das wird schon!
Denken wir uns!
Pustekuchen!
Als erstes scheitern wir an der Frage: “Welcher der beiden Kreisel in Nähe des Terminals ist gemeint?” Wir platzieren uns am ersten, den wir anfahren und stellen uns an den Rand. Aber irgendwie kommt uns das ziemlich merkwürdig vor. Hier soll das Terminal sein? Das Schiff sieht man zwar aber irgendwie keine Touristen oä. Es wirkt eher wie ein Industriegebiet. Merkwürdig. Ich checke die Map erneut und entdecke den zweiten. Komm, eh noch Zeit bis 12, wir fahren mal hin.
aaaah. Das sieht schon viel besser aus. Hier trifft man auch diverse “Taxi Mister, Taxi for you!” Leute am Start. Außerdem steht auch in riesengroßen Lettern PORT OF BRIDGETOWN überm Eingang. Es sind noch 20 Minuten bis 12, die Klima schön kühl aber ich halts einfach nicht mehr im Auto aus. Hibbelig, aufgeregt, gespannt! Wir wollen da rein.
Aber aussteigen und sich an den Rand stellen war ein Fehler. Zack hast du sofort moskitoartig die Taxifahrer an der Backe. JAN kommt auf die Idee, die Autotür aufzumachen, was signalisiert, dass das da unser ist – wir brauchen kein Taxi. Hat geklappt! Gute Idee!
Das Abholen des Wagens hat leider nicht geklappt! Es ist 12, es ist viertel nach 12, zwanzig nach. Nichts. Und nun? JAN versucht, die Vermietung telefonisch zu erreichen. Klappt nicht. Wir warten weiter … Nichts passiert. Wir spielen mit dem Gedanken, die Schüssel eben dann doch an den Flughafen zu fahren. Aber wie heißts so schön in unserem Racingteam? “Aufgeben? Aufgeben tut man einen Brief auf der Post!”
JAN versucht eine andere Nummer, da geht endlich jemand ran! Ja huch … ähm … also ja … davon weiß er jetzt nichts … er macht sich schlau und ruft zurück … Rückruf: Alles gut. Wir sollen doch einfach den Wagen dort stehen lassen und Schlüssel stecken lassen. Das ginge schon so in Ordnung. Kurze Schnappatmung. WAS? Nie im Leben! Okay, dann würde es aber noch ungefährt ne Viertelstunde dauern, bis jemand käme. hmpf. Okay, ist nun auch egal. Wir dürfen eh offiziell erst ab 13 Uhr aufs Schiff.
Eine Viertelstunde später (zwischndrin noch ein zweiter Anruf wieder mit der Bitte, den Wagen doch enfach stehen zu lassen) kommt dann tatsächlich ein Kollege, umrundet mit JAN zusammen den Wagen und nimmt ihn uns endlich ab. Puhh! Mit unserem kompletten Gepäck bewaffnet ziehen wir durch den Eingang (schwer bewacht!) und kommen kurz vor 1 am Check-in an. Aber alles gut. Wir hätten eh nicht früher einchecken können, denn das Personal von TUI nimmts sehr genau mit der Zeit.
Nach erneuter Angabe sämtlicher Daten (hab ich doch alles schon beim online-checkin gemacht), Einlesen der Pässe und Hinterlegen einer Bezahlkarte für die Bordrechnung dürfen wir endlich an Bord! Da uns heute morgen ja schon die Nachricht erreichte, dass unsere Kabine fertig ist, steuern wir diese auch als erstes an. Wir haben uns im März, als wir die Reise gebucht haben, für eine Außenkabine entschieden. Heißt, du hast ein Fenster aber das kann man nicht öffnen. Unser Motto: Ich habe oben auf Deck 14 den größten Balkon der Welt.
Die Kabine is super schick eingerichtet, alles wirkt sehr stimmig, modern und neu. Kein Wunder, das Schiff ist ja noch nicht einmal 1 Jahr alt. Wir schießen ein paar Fotos der noch jungfräulichen Kabine und richten uns flink häuslich ein. Die Sonne, das Pooldeck und die Bar ruft!
Wir drehen eine ausgiebige Runde durch das Schiff, bestaunen die traumhafte Weihnachtsdeko, nehmen einen ersten Cocktail an der Überschaubar und gehen dann ins “Fischmarkt” zu Mittag essen. Wir sind überwältigt. Alles ist so toll, so schön, so modern. Und erneut fühlen wir uns pudelwohl, wie schon damals 2016 auf unserer ersten Kreuzfahrt mit TUI Mein Schiff. Deren All-inklusive-System ist einfach nur Entspannung pur.
Der Tag endet für uns mit einem leckeren Abendessen im Atlantik, mehreren leckeren Drinks an unterschiedlichen Bars, der Seenot-Rettungsübung, dem Ablegen mit dreimaligen Typhoon und anschließend einem Besuch der Willkommensparty auf dem Pooldeck. Auf dem Weg in unsere Kabine – mittlerweile schlagskaputt von diesem Tag – machen wir einen kleinen Abstecher ins Tag & Nacht-Bistro, wo JAN sich noch einen Burger gönnt. Des Hungers wegen? Nööö, weil ers kann. 🙂
Morgen ist ein Seetag – sprich wir legen nirgends an – und außerdem auch Heiligabend! Wir sind gespannt! Bis morgen …