Heute wird alles besser! Da sind wir uns sicher. Muss es einfach, denn wir haben ein “Schönwetter”-Programm für heute im Plan. Wir gehen heute auf Monsterjagd. Wer sich ein klein wenig mit Schottland beschäftigt, weiß natürlich, von was ich spreche. Natürlich, Nessi, das Seeungeheuer, welches in den Tiefen des Loch Ness leben soll.
So sah die Übersichtsseite für den heutigen Tag aus:
Ich habe sicherheitshalber keine Tickets vorab für unsere Rundfahrt auf dem See gebucht, zu unsicher erschien mir das mit dem Wetter und dann hätten wir uns die Chance genommen, spontan umzuplanen. Nunja, das Wetter zeigt sich heute dann aber doch mal wieder von seiner charmanten Seite. Wir erfreuen uns, dass es wenigstens trocken von oben bleibt und starten in unseren aufregenden Tag.
Nach einer kanpp zweistündigen Anreise kommen wir direkt am Kaledonischen Kanal an, der den berühmtesten aller Seen Großbritanniens mit der Nordsee verbindet. Hier wird auch unsere Rundfahrt beginnen, die ich für uns ins Auge gefasst habe.
Wir entscheiden uns für die 4stündige Rundfahrt, die einen Ausstieg am Urquhart Castle vorsieht. Diese Ruine haben wir vor 3 Jahren auf unserem ersten Besuch Schottlands nur vorbeifahrend erahnen dürfen und damals schon gewusst, hier kommen wir nochmal hin!
Auf dem Oberdeck an der frischen Luft genießen wir die Anfahrt zur Landzunge, auf der das Castle liegt. Zuerst geht es sehr langsam und gemächlich die letzten Meilen durch dem Kanal und als wir auf den See kommen, gibt der Skipper mal Gas. Eine Flasche Nessie-Bier und die Protagonisten sind rundum glücklich.
Wikipedia weiß: “Gemessen an der Wasseroberfläche von 56,4 km² ist Loch Ness nach Loch Lomond der zweitgrößte See Schottlands. Er verfügt aber aufgrund seiner Tiefe über das mit Abstand größte Wasservolumen aller schottischen Seen.” Aber mit noch viel mehr Abstand ist er der berühmteste aller Seen weltweit, würd ich sogar mal behaupten. Leider konnten wir das Ungeheuer nicht an die Oberfläche locken. Wir waren von der Landschaft zu sehr abgelenkt. Am Anleger bekamen wir gesagt, wann es wieder heißt “alle Mann an Bord” und hatten ab jetzt knapp zwei Stunden Zeit, die wunderschöne Ruine und das dazugehörige kleine Besucherzentrum zu besuchen.
Viel ist nicht mehr übrig von Urquhart Castle (gesprochen «ur-kart») – dennoch: Die Ruinen lassen sehr gut erahnen, welch prachtvolle Burg sie einst war. Die Festung war strategisch so wertvoll, dass sie am Ende keine Feindesmacht zerstörte – sondern die eigene Besatzung.
Wir streifen bei mittlerweile schönstem Sonnenschein durch die noch stehenden Mauern – gemeinsam mit unzähligen anderen Touristen. Klar, das schöne Wetter lockt alle hervor.
Wir genießen die Zeit zwischen den alten Steinen, die so viel erzählen würden, wenn sie doch nur reden könnten. Nach zwei Stunden entern wir wieder das Ausflugsboot, welches uns über den gleichen Weg zurück bringt. Wir stöbern anschließend noch ein wenig im Souvenirshop und um ein Haar hätten wir diese unglaublich süße Highlandkuh auf Rollen mitgenommen. Einzig das Noch-nicht-Vorhandensein eines Enkelchens hat uns davon abgehalten. Aber ein Foto davon mit der Bitte, da doch endlich mal tätig zu werden, ging ans Phinekind in Deutschland. Wir versprechen hoch und heilig, dass dann ein solch süßes Gefährt gekauft wird! Schottenehrenwort!
Wir machen uns dann auch schon wieder auf dem Heimweg, nutzen aber das Wetter aus, und nehmen kurzerhand noch zwei Ziele, die eigentlich gestern auf unserem Plan standen in die Route auf. Die wundervolle Elgin Cathedral und der Bow Fiddle Rock.
An der Kathedrale bekommen wir leider keinen Eintritt mehr, dafür sind wir zu spät. Aber durch die Tore hindurch hat man einen tollen Blick auf die Ruine des einst riesigen Gotteshauses. Wir laufen ein kleines Stückchen am Gelände entlang und machen ein paar tolle Fotos.
Erbaut wurde Elgin Cathedral im Jahre 1224 auf Wunsch des schottischen Bischofs Andreas de Moravia. Die Kirche bildete dabei das Herzstück eines ganzen Sakralbezirks, der von Mauern umgeben war und sie war einst die zweitgrößte Kathedrale Großbritanniens. Leider haben Kriege, Feuer, und schlussendlich die Reformation zum Verfall dieses Gebäudes geführt. Wir sind froh, dass wir hier nochmal gestoppt haben.
Unser letztes Ziel, bevor wir zurück in unser Heim-auf-Zeit fahren, ist der Bow Fiddle Rock. Eine sehr ungewöhnliche Felsformation an der Nordseeküste. Wir müssen ein kleines Stück laufen aber als sich der Blick auf den Felsbogen öffnet sind wir überwältigt. Auf Bildern kann man die Größe dieses Gebildes nicht fangen. Leider ists schon wieder sehr trübe, und auch die Zeit ist weit fortgeschritten. Aber ein paar Fotos wandern ins Album.
Zurück im Ferienhaus kochen uns was erstmal Leckeres, denn unsere Mägen hängen nach diesem anstregenden Tag ganz schön durch. Anschließend müssen auch schon wieder packen, denn morgen früh verlassen wir dieses wunderschöne Haus. Traumhaft schön wars hier und wer weiß, wenns mal wieder passt, dann machen wir hier nochmal Urlaub. Für Ausflüge perfekt zentral gelegen können wir es nur Jedem wärmstens empfehlen!
Morgen haben wir gaaaaaaanz viel Autofahrerei und einen Geburtstag vor uns! Gut’s Nächtle.