… genau diese Worte benutzte der Oberarzt, zu dem mich am 20.4. mein Weg führte.
Den guten JAN mit im Schlepptau bin ich nach Braunfels gefahren, um endlich Klarheit zu bekommen. Nach all dem Hin und Her in den letzten Jahren sollte das jetzt mein letzter Weg zur endgültigen Diagnose und Lösungsfindung sein. Endlich werde ich hören, wie es weiter geht, was genau passiert und wie meine Zukunft aussieht.
Superpünktlich sind wir dort, der Warteraum ist gestopftevoll und ich stelle mich mit einem Magengrummeln an die Anmeldung. Aber hey, weiß der Geier, worauf die alle warten, man erwartet mich schon und ich darf sofort nach hinten durchtreten und dort Platz nehmen. Hier sitzen wir noch 10 Minuten und schwupps, dürfen wir ins Behandlungszimmer. Den Arzt höre ich schon durch die Verbindungstür zum benachbarten Zimmer und kurz drauf tritt er durch die Tür. Dr. Brade. Junger sympathischer Arzt. Ich fühl mich wohl.
Es geht auch jetzt wieder alles recht schnell, er liest kurz die Überweisung, legt die CD mit meinen Innenaufnahmen ein und stutzt. “Na, das ist ja mal ne ordentliche Dysplasie!” Ich muss mich nochmal kurz halbnaggich machen und auf der Liege diverse Drehungen und Bewegungstests machen. Er bestätigt auch die Diagnose meines Arztes und nach ungefähr zehn Minuten füllt er die ersten Formulare aus: OP. Auch mit ihm unterhalte ich mich nochmal über die Prothese im Allgemeinen. Er zeigt mir, welche Modelle in dieser Klinik eingesetzt werden, erklärt die Funktionen und Haltbarkeit. Er geht sogar schon auf Verhaltensregeln nach der OP ein und erzählt mir von ehemalig Operierten, die mit der Prothese Marathon laufen und Tennis spielen. Eigentlich nicht der richtige Sport für danach, aber er meint, dann sind die Herren eben nicht erst nach 15 Jahren wieder hier, sondern vielleicht schon in zehn. Aber dafür eben schmerzfreie zehn Jahre. Aushalten kann das die Prothese. Meine Prognosen stehen gut, ich bin jung und er ist total zuversichtlich, dass ich wieder flink auf die Beine komme.
Er schüttelt mir zum Abschied die Hand und grinst schelmisch: “Ich mach Ihnen eine schicke neue Hüfte!”. Aha! 🙂 Er wird mich persönlich operieren.
Das “Wann” klären wir zwei Räume weiter. Nach ein wenig Terminrücken, -schieben und -gucken bekomme ich schlussendlich den 10. Oktober als Tag der Tage zugewiesen. Da hätte ich sogar richtig Glück, denn der wäre nämlich total beliebt bei den älteren Herrschaften. Der Sommer ist rum und bis Weihnachten ist man wieder fit. Stimmt!
Ich freu mich drauf. Verrückt, aber ich freue mich auf die Operation. Endlich keine Schmerzen mehr. Endlich kann ich mich (dann hoffentlich) wieder richtig bewegen. Keine Angst mehr, dass mir die Beine wegsacken. Endlich, endlich, endlich!!