Wir haben alles gemacht, wie wir gestern geplant haben …
Nicht!
Es kommt ja bekanntlich öfters anders als man denkt. Wir haben uns gestern völlig umsonst Gedanken gemacht, wie wir den heutigen Tag touristisch füllen. Noch voller Tatendrang zogen wir morgens los zur wichtigsten Aktion nach dem Aufstehen: Kaffee besorgen. Mit diesem im Bauch kletterten wir in ein Taxi, welches uns zum Königspalast fuhr, ääähm, nein, helldrivte. Taxifahrer in Bangkok sind definitiv eisenbereift und werden nur noch von Tuk-Tuk-Fahrern getoppt. Vorm Königspalast hielt uns ein Einlasser/Security-Typ ein tolles Schild vor die Nase. No Sir, wrong clothes! und zeigte auf Kais unbedeckte Knie. Wir sind aber auch naiv, haben einfach nicht daran gedacht, dass viele Tempel und erst recht der Palast natürlich nur in angemessener Kleidung besucht werden dürfen. Schade!
Und dann isses doch tatsächlich passiert. Wir sind in die älteste Tourifalle der Welt getappt.
Mannmann, naja. Man(n) heuchelte Mitleid wegen dem verpatzten Eintritt in den Palast und “besorgte” uns einen Tuk-Tuk-Fahrer, welcher für kleines Geld mit uns eine Tour machen würde, zu Tempeln, wo die kurze Hose völlig wurscht sein soll. Gesagt getan: Wir noch so gedacht: Machs zu deinem Projekt … Also Tuk-Tuk geentert, erster Tempel von 4 Stück auf unsrer flink geplanten Rundreise um Bangkok angefahren, raus, kleine Runde gedreht, toooootal langweilig, nicht schön, Innenraum nicht besichtbar, wieder rein ins Tuk-Tuk, nächster Stop in irgendeinem totsal versifften Hinterhof … Na, wer ahnts? Natürlich eine Thaifactory. Die älteste Masche in Bangkok. Billige Fahrten anbieten und gaaaanz zuuufällig liegt eine Schneiderei auf dem Weg … “Sir, Tailor here. Look inside!”. Ääähm, nö, wollnwer nich! Fahr weiter! “NO – go go inside!” Tuk-Tuk-Typ wird sauer. Okay okay, wir also rein, ne Runde gedreht, dem “nice Tailor inside” erzählt, dass wir nix, aber auch garnix, brauchen, wieder rein ins Tuk-Tuk, nächster Tempel. Ahhhh, dieser ist sehr sehr schön. Wir konnten sogar rein, durften ein paar Thais beim Beten andächtig zuschauen und viele tolle Buddhas bestaunen. Wirklich eine tolle Tempelanlage!
Als wir wieder raus kamen, na wer hat auch hier wieder eine Ahnung, unser Tuk-Tuk ist weg! Da hat sich doch dieser kleine Ganove tatsächlich verpieselt. Wir haben bei seinem Tailor-Freund nix bestellt -> ergo sind wir uninteressant. Er haut mal lieber ab, bevor es noch unlukrativer wird für ihn. Naja, Geld hat er so aber auch keins bekommen. Da standen wir, mit langen Gesichtern, rotzfrech der Typ. Aber hey, wir sind in Bangkok, wieder Planänderung. Das Wetter wurde auch langsam schlechter und da wir sowieso in eine Travel Agency mussten, um unseren Trip zur Insel zu organisieren, charterten wir kurzerhand ein neues Tuk-Tuk in die Khao San Road. Hier “muss” man auch mal gewesen sein, wenn man in Bangkok ist. Unfassbar was sich hier abspielt. Nach mehreren Preisvergleichen in diversen Agencys haben wir dann auch zugeschlagen und unsre Bus/Fähr/Boot-Tickets für morgen nacht geholt mit Ziel Koh Phayam.
Weiter zu einer kleinen Bootstour auf dem Chao Phraya. Auch hier wird man nur abgezogen. Eine einstündige Bootstour gebucht und mitten auf dem Fluss Zwangsstop bei irgendwelchen dubiosen Händlern auf schwimmenden Märkten. WTF? Es tut mir leid, wenn ich das so negativ sehe, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass man in Bangkok wirklich niemandem trauen kann. Reicht es nicht, dass man schon einen fürstlichen Lohn für das Boot kassiert? Muss man sich noch mit solchen Sachen bereichern? Natürlich kannte unser Boots-Onkel rein zufällig den Verkaufs-Onkel im Schwimm-Imbiss. Weiterfahrt erst, wenn du dem alten zahnlosen Mann drei Bier abgekauft hast, denn zuuuufällig hatte der Boots-Onkel auch Durst. Klar, die Fahrt war toll und auch interessant, aber die Laune heben solche Erlebnisse nicht wirklich (Luxusgejammer??)
Leider war die Sonne wohl grad bei euch in Deutschland. Very cloudy today.
Mal sehn wie die GoPro Videos geworden sind …
Heut abend sind wir dann auf der Suche nach einem netten Restaurant auch noch zu allem Überfluss im Rotlichviertel gelandet. Obwohl eindeutig als Pärchen erkennbar, weil Hand in Hand, will man uns in irgendwelche Live-F***-Shows oder PingPong-Shows zerren. Brrr. Bloß schnell wieder weg. Ein nettes Restaurant haben wir dann gefunden, lecker gespeist, den süßesten Mojito der Welt getrunken und nun lassen wir den Tag sacken. Bangkok bekommt morgen nochmal eine Chance, uns zu zeigen, dass es garnicht so übel ist. Gib alles!
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Erholungsgrad: genervt …