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Offroad über die Insel

Leider hat sich an der Situation mit dem grauweißen Himmel immer noch nichts geändert. Mittlerweile wissen wir auch, was da los ist. Unsere Vermutung Saharastaub passt. Noch bis voraussichtlich Donnerstag wird uns der Mist die Sicht auf einen blauen Himmel verwehren. Blöder Mist. So muss halt ein wenig getrickst werden bei den Fotos. Geht!

JAN hat für heute das Programm zusammengestellt und wir steuern also als ersten Punkt die Zeushöhle an. Allerdings muss ich mir vorher noch FlipFlops kaufen. Meine hat es gestern leider zerlegt und ich habe nur dieses eine Paar dabei gehabt. Die bekommen wir wider Erwarten in einem Supermarkt. Diese Kreter! Die Anfahrt ist spektakulär schön, denn die Lasithi-Hochebene muss man gesehen haben. Traumhaft!

Auf dem großen Parkplatz vor der Höhle ist die Hölle los. Wir parken für 2,50€ unseren Jimny und laufen auf den Eingang zu. Dachten wir zumindest. Irgendwie ist hier aber nichts. Ein steiler Weg führt den Berg hinauf. Sollte etwa … Ist das wirklich … ? ECHT JETZT? Der Planet brennt uns auf die Haut, es ist wirklich brütend heiß. Wir lesen ein Schild, wo man sich mit Eseln hinauf tragen lassen kann. Solche Sachen finden wir sehr schrecklich, aber das Schild verrät uns auch, dass es in vielen Serpentinen 1 km hoch hinauf geht. Was soll’s, nun sind wir schonmal hier. Wir ziehens durch, wir beginnen den Aufstieg! JAN macht das scheinbar gar nichts aus, ich schwitz und schnauf mir einen ab. Die Kondition liegt noch daheim im Bett, die brauchte keinen Urlaub. 🙂 Die tolle Aussicht immer wieder zwischendurch lässt einen die Strapazen vergessen.

Ein halbe Stunde steil bergauf stehen wir endlich vorm Eingang der Höhle, ich Dummerchen habe die neu erworbenen Flippis an, Turnschuhe, nein Wanderschuhe wären besser gewesen. Aber als ich das merkte, wollte ich nicht mehr umkehren. Meine Atmung hat sich also wieder stabilisiert, wir steigen in die Höhle hinab. Jawoll, richtig gelesen. Wir steigen ca. 200 klitschige Stufen hinab, bestaunen wunderschöne grün bemooste Stalaktiten und Stalagmiten, um dann die gleiche Anzahl Stufen wieder hinauf zu steigen. Also heute gab es wirklich Stufen aufs Fitnesskonto. Die Höhle selbst ist sehr klein, man läuft wirklich nur einmal kurz rum, kostet 6€ Eintritt, was wir okay finden. Ein kleiner Kiosk verkauft Getränke und Eis.

Nach einem kurzen Stop im Lädchen steigen wir den Hügel wieder hinab (der Eingang liegt auf knapp 1000m) und überlegen, was wir noch machen. Die geplante Weiterfahrt an die Südküste streichen wir wieder, das würde alles zu lange dauern und navigieren eine Strecke für den Heimweg an. Wohlwissend, dass das alles recht dünne Linien auf der Karte sind. Wird schon schief gehen, wir haben ja den kleinen Geländewagen.

Der Beginn ist recht gut, eine geteerte Straße führt uns durch Hinterland, allerdings war dann nach wenigen Kilometern Feierabend. Es begann eine Schotterpiste. Offroad ist angesagt! Aber gut, wir haben ja den kleinen Jimny, der hat uns echt gut durchgeschüttelt und JAN zuweilen an die Grenzen seinen fahrerischen Könnens gebracht. (Naja, er sagt, alles ist gut! 🙂 Wir halten immer wieder zwischendurch an, weil wir einfach nur staunen über die wunderbare Landschaft. Und der kleine Flitzer hat sogar als Modell herhalten müssen.

Der Plan war, in der Mitte der Strecke irgendwo einzukehren, Aber es fand sich einfach nichts. Also beschlossen wir, bei uns in Koutouloufari eine Kleinigkeit zu suchen. Gelesen hatte ich vom „Nikos, the Fisherman“, dass das Essen sehr gut sein soll und das Ambiente auch. Gefunden haben wir die Taverne schnell, es war nichts los, außer eine kleine griechische Familie saß niemand drin. Und was sollen wir sagen? Das beste Essen seit Ewigkeiten, zwar nur ein Salat, aber sowas habe ich noch niemals in einem Restaurant bekommen, wir kamen garnicht aus dem Schwärmen heraus, so lecker war es. Die Familie, die da saß, entpuppte sich als Verwandtschaft der Besitzer, der kleine Bub feierte seine 13. Geburtstag, und alle schmetterten Happy Birthday auf griechisch. Herrlich authentisch alles. Am Ende gabs noch einen Raki aufs Haus (auf Kreta trinkt man leider keinen Ouzo sondern Raki) und wir zogen weiter, nicht ohne zu versichern, dass wir noch einmal wieder kommen, um dann mehr als nur einen Salat zu essen!

Der Rest des Tages ist schnell erzählt. JAN und ich waren im Pool schwimmen, duschen, fertig machen und eine Runde durchs Dörfchen, um was zu Essen zu finden. Gegessen haben wir dann im Galini. Es war okay, aber leider nicht griechisch. Das kriegen wir morgen wieder besser hin. Ansonsten kann man das Restaurant empfehlen. Lecker wars nämlich trotzdem. Und schön gesessen haben wir hoch oben über den Dächern mit phänomenaler Sicht aufs nächtliche Hersonnisos.

Ein kleiner (diesmal WIRKLICH!) Absackerchen später lagen wir auch schon im Bettchen und haben wir die Murmeltiere geschlafen. Kalinichta!

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