Heute haben wir uns einen Ausflug nach Heraklion auf die Liste gesetzt. Wir füttern also erneut die Katze, äääh… was ist denn jetzt los? Wir sehen doppelt. Sind wir noch betrunken? Nein! Da hat sich tatsächlich noch eine schwarze Katze zu uns gemogelt. Wir haben mal ganz kurz ziemlich blöd aus der Wäsche geguckt. 🙂
Wir versorgen uns wieder mit leckeren Sachen aus der Hypermarket-Bäckerei und steuern unsere Klapperkiste in den Westen, immer schön an der Küste entlang. Über die Autobahn ist man schnell dorthin gefahren und wir suchen ein Parkhaus. Interessant ist hier, man fährt ein, bekommt den Autoschlüssel abgenommen und ein fleißiger Mitarbeiter schnappt sich dein Auto und verschwindet damit in den Katakomben. Das ganz auch retour: man zahlt seine Zeche (9 € für drei Stunden) und in der Zeit wird dein Auto schon wieder da unten irgendwo rausgekramt und mit laufendem Motor übergeben. Klasse Sache, wenn auch ein wenig teuer. Wir starten also mit einem Spaziergang durch die Megacity, die uns aber irgendwie nicht wirklich gefällt. Wir schlendern ein wenig durch die viel zu volle und wuselige Innenstadt. Abkühlung gibts zwischendurch in einem ganz typisch griechischen Kafenion.Auch sind irgendwie merkwürdige Menschen hier unterwegs. Uns kommt ein Pärchen entgegen, sie trällert ihm ins Ohr: „Guck mal, wie schön die Rosen blühen!“ Wir beide gucken uns ganz verdutzt an, wie bitte? Rosen? Wir sehen hier ausschließlich Bougainvilleas, nicht eine Rose. Seitdem zeige ich öfter auf die schönen Blumen und meine zum JAN, guck mal die schönen Rosen. 🙂
Wir steuern den Hafen an, denn wir wollen uns die Festung dort anschauen. Hier essen wir mit Blick auf die alten Mauern eine Kleinigkeit und laufen dann über die Straße. Wir haben uns allerdings den dümmsten Tag dafür ausgesucht. Dienstags isses nämlich geschlossen! Verdammt! So bleibt uns nur ein Blick von außen auf die Mauern. Leider.
Wir beschließen also, unser Auto zu holen und direkt zum Palast von Knossos zu fahren. Das war nämlich unser zweites Ziel für heute, liegt ja auch praktisch nebendran. Naja, 20 Minuten mit dem Auto. Aber das ist hier auf Kreta „nebenan“.
Der Parkplatz ist recht leer, hoffentlich ist nicht viel los.. 15€ Eintritt pro Person und wir stehen mittendrin in den steinernen Überresten. Wir entscheiden uns gegen ein Führung, wissentlich, dass wir so nicht erfahren, was wir da genau sehen, aber den Anspruch haben wir dieses mal auch gar nicht. Alles ganz toll anzuschauen, wir machen ein paar Fotos, natürlich auch vom Herzstück der Anlage, dem Minotaurus. Leider ist an dem Tag auch das Wetter kaum auszuhalten. Es wird immer schwüler und drückender, mein Kopf scheint fast zu platzen und so sehen wir zu, dass wir ins Auto kommen, wo wir den kühlenden Fahrtwind haben.
Am Abend machen wir uns schick (total vergessen, mal zu fotografieren), denn immerhin wollen ja heute Nacht in meinen Geburtstag reinfeiern. Gefunden haben wir eine wirklich ganz süße Taverne. Esperos. Hier haben wir endlich mal wieder typisch griechisches Gyros und leckeres Tzatziki dabei. Am Ende bekommen wir hier eine Nachspeise kostenlos und diesmal nicht den obligatorischen Raki sondern einen unglaublich leckeren selbstgemachten Limoncello. Beides lassen wir uns gern munden, als eine Frau zu uns an den Tisch kommt und uns anspricht, ob alles fein war. Es stellt sich heraus, dass sie gebürtige Holländerin ist, auch mal in Deutschland gelebt hat (gut deutsch spricht) und seit 28 Jahren der Liebe wegen auf Kreta lebt. Sie hat einfach den Wirt geheiratet. Eine schöne Geschichte.
Für mein Geburtstagsweinchen ziehen wir weiter zum Kostas, der es leider total verkackt. Er fängt viel zu früh an mit singen, ohjeee, da war noch ne Viertelstunde bis Mitternacht. Egal, ich freu mich trotzdem. Witzige Geschichte am Rande. Einer seiner Kellner steht auch am Tresen und fragt mich ganz verblüfft, ob ich wirklich am 22.5. Geburtstag habe. Ja, natürlich. Er grinst und meint, er auch. Noch witziger ist, dass Kostas das selbst nicht mal wusste. Also ZWEI Geburtstagskinder auf einmal. Wir feiern noch eine ganze Weile, bevor wir glücklich in die Bettchen fallen.
Kalinichta!