Wir öffnen ein letztes Mal die Augen auf unserem Luxusdampfer und sind echt super traurig. Aus dem Fenster sehen wir schon das Terminal von Bridgetown, fast exakt die gleiche Stelle wie beim Ablegen vor genau zwei Wochen. Ahhh, wir müssen wohl auschecken! Mitreisende, die von hier sofort in Richtung Deutschland starten, sind schon weg bzw. werden grad in großen Gruppen gesammelt, um mit Bussen an den Flughafen gefahren zu werden. Wir werden aber noch zwei Tage hier auf der Insel haben, die wir nutzen wollen.
Die Kabine muss bis 9 Uhr frei sein, gepackt hatten wir ja schon, das Schiff sollte man (wenn man selbst an-/abreist) bis spätestens 11 Uhr verlassen haben. Wir gehen nochmal ein Käffchen trinken, aber wenn man weiß, dass man ab jetzt nur noch “geduldet” ist, fühlt man sich nicht mehr so super wohl. So nehmen wir einen allerallerallerletzten Schoppen an unserer TUI-Bar, schnappen unser Zeugs und checken aus.
Bordkarte auflegen, “Thank you, have a safe trip” und runter sind wir. Und da stehen wir nun. Zwei traumhafte Wochen hinter uns. Ein wenig traurig aber auch mit so vielen wunderbaren Eindrücken und Erinnerungen und dem Wissen, dass wir ja noch zwei Tage auf der Insel haben. Ich hatte im Vorfeld ein wirklich zuckersüßes kleines Hotel direkt am Strand gefunden. Der perfekte Ort, um diese Reise langsam ausklingen zu lassen. Zumindest haben die Bilder viel versprochen.
Wir holen uns ein Taxi direkt am Terminal, legen noch flink mit einem Pärchen zusammen, die einen ähnlichen Weg haben. Die beiden fliegen erst am späten Nachmittag heim und wollen voher noch ne Runde Schwimmen gehen. Sie beneiden uns ein klein wenig, dass wir noch bleiben können. thihi
Unser Hotel ist wirklich exakt so wie beschrieben. Unglaublich süß, gemütlich, klein und familiär. Die Angestellten sind super freundlich und wir fühlen uns gleich wohl. Zu guter Letzt bekommen wir auch noch das schönste Zimmer im Haus. Also hier kann man sich wirklich “erholen” von der Kreuzfahrt.
Wir richten uns ein wenig ein, erkunden die Hotelanlage (Pool, Terrasse, Bar, Restaurant) und machen uns auf den Weg – rein ins Leben. Wir laufen über den berühmtberüchtigten St. Lawrence Gap aber sind leider noch zu früh dran, hier ist noch Totentanz. Abends soll hier allerdings die Post abgehen. So lange wollen wir aber nicht warten, trinken einen Eimer karibisches Bier in einer kleinen Bar und suchen uns ein schönes Lokal (das “Mimosas”), wo wir ein leckeres Abendessen bekommen. Das Essen tritt bei diesem phänomenalen Sonnenuntergang fast in den Hintergrund. Wow!
Da hinten in der Ferne liegt irgendwo unser Schiff und macht sich bald bereit, auszulaufen und vielen neuen Gästen zwei traumhafte Wochen zu bescheren. Wir schlendern auf dem Heimweg über den St. Lawrence Gap, der jetzt ein wenig zum Leben erwacht, nehmen einen Rum bei “Frederico” an seiner mobilen Ausschenkerei, sehen den Einheimischen beim “sporteln” zu und besuchen ein Fußballspiel. JAN war neugierig – hat nachgefragt und erzählt bekommen, dass das hier grad das Spiel St. Michael gegen St. George ist und zwar die U18. Aaaaha! Die Spielfeldbegrenzung war übrigens ein dickes Seil, welches in schönen Wellen da lag. Wer wagt es hier, ein “aus” zu pfeifen? Mittlerweile ists abends 8 Uhr und immernoch sehr warm. Wir beneiden die Jungs nicht, sich in der Wärme abzustrampeln.
Unterwegs in Richtung Hotel kaufen wir noch flink ne Kleinigkeit einem Supermarkt, in welchen direkt über dem Eingang folgendes Schild prangt:
Wir halten uns lieber daran, zumal der Laden auch bewacht war. Bewaffnet! Im Hotel treffen wir an der Bar noch einen letzten Gast. Troy ist Amerikaner, arbeitet zur Zeit auf Barbados und ist froh, noch ein kleines Gespräch führen zu können. Aber dann – zwei Bierchen später – ruft doch das Bettchen und wir gehen ab in die Heia. Morgen haben wir noch einen vollen Tag auf der Insel, den wir für einen Stadtbummel in der Hauptstadt nutzen wollen.
Tagescocktail: gibts nicht mehr … 🙁