Ich recherchierte im Vorfeld wochenlang nach einem günstigen Flug, der aber trotzdem nicht mit einem Discounter sein sollte. Als eine Weile Flüge mit Lufthansa recht erschwinglich waren, buchte ich uns auf einen der Flüge nach Edinburgh und das war die richtige Entscheidung, denn ich hatte den finanziellen Tiefpunkt erwischt. Naja, man muss ja auch mal Schwein haben.
Die Eltern sind schon am Abend vorher angereist, wir packten unsere 4 Handgepäcke und den einen großen Koffer nach Freigewicht um und stießen später standesgemäß mit einem Whisky auf die vor uns liegenden Tage an.
Am nächsten Morgen checkten wir nochmal alles genau durch, dass wir auch nichts vergessen, ich nahm alle Pässe an mich, die Tickets für die Tattoo wurden sicher verstaut und die Jungs verluden die Koffer im Auto. Die Katzen nochmal ganz dolle geknuddelt und dann geht es auch schon los.
In dem wundervollen Buch für den Papa habe ich für jeden Tag eine Übersichtsseite gestaltet, die ich auch hier immer passend einfügen werde.
Für die eine Woche, in der wir weg sind, habe ich unser Auto in eines der Parkhäuser eingemietet, von denen man mit Shuttlebussen an das Flughafengebäude gefahren wird. Super praktisch, so ist man auf niemanden angewiesen.
Da die Einfahrt schon vorab gebucht war, klappte das wie am Schnürchen und wir kamen ohne Zwischenfälle am Airport an. Hier genehmigen wir uns nochmal ein leckeres Essen bei Käfer’s. Das ist eine kleine Tradition von JAN und mir, dass wir, wenn wir von Frankfurt fliegen, hier immer noch was essen gehen.
Der Flug startete relativ unspektakulär, wenn auch leicht verspätet, allerdings erwischt es uns über Edinburgh dann eiskalt bzw eher regennass. Denn es ging zum geplanten Zeitpunkt unserer Landung ein extremes Gewitter runter. Als die übliche Ansage kam, dass wir gleich landen würden, flogen wir allerdings noch ewig. Und flogen und flogen. Eine Runde nach der anderen, bis der Pilot endlich eine Durchsage machte, es würde am Gewitter liegen. Wir erwischten dann aber eine Blitzpause und durften runter. Allerdings nicht raus. Neneee, denn es blitzte wieder wie verrückt und das komplette Rollfeld war ein Pool. Das Wasser stand knöchelhoch. Zu gefährlich fürs Bodenpersonal. Also harrten wir im Flieger aus bis ENDLICH die Türen geöffnet wurden und wir den Flieger verlassen durften. Der Pilot begrüßte uns übrigens nach geglückter Landung mit den Worten: “Herzlich Willkommen in Glasgow … krrrz … äähm, Edinburgh”. Vielleicht hat ihn das Klatschen der Leute im Flieger irritiert. Obwohl das butterweiche Aufsetzen unter diesen Verhältnissen sogar beklatschenswert war.
Einmal im Gewitter landen – check!
Wir holten unseren Koffer am Band und begaben uns zum Mietwagenschalter. Der Papa hatte irgendwie Bedenken, dass es da Probleme geben könnte?! Hm, ich weiß zwar nicht warum, es hat doch alles super geklappt. Auch den hatte ich schon im Vorfeld reserviert, ich hatte keine Lust auf Überraschungen. Zumal Mietwagen von D aus gebucht IMMER billiger sind, als direkt vor Ort.
So nahmen wir im strömenden Regen einen totschicken dunkelgrauen Opel Insignia – nein halt einen VAUXHALL Insignia – entgegen. Wegen des Unwetters waren auch sämtliche iPads der Mitarbeiter ausgefallen, mit denen sie die Mängel an den Autos aufnehmen und die Übergabe lief ohne elektronische Hilfsmittel. Der Wagen war nagelneu, grademal 5000 Meilen auf dem Tacho. Wow. Schick. Alle Koffer fanden Platz – naja – ein klein wenig Tetris mussten wir spielen, aber nichts blieb zurück und wir machen uns auf den Weg zum ersten Punkt hier im wunderschönen Schottland. Das kleine Örtchen Blackford wartet auf uns.
Wir gaben unser Zeil in Navi ein und sahen da auch schon die Bescherung. Das Unwetter hatte für reichlich Stau auf allen Straße runderhum gesorgt. Es herrschte teilweise blankes Chaos um und in Edinburgh. Klick!
Wir waren froh, dem Ganzen entfliehen zu dürfen, wenn wir auch bedingt durch die ganzen Verspätungen unseren geplanten Abstecher zur Dunfermline Abbey canceln mussten. Und auch den Fotostopp an den drei Brücken über den Firth of Forth machten wir nicht. Was hätte es uns genützt – da im strömenden Regen? Aber die Überfahrt war schon ganz schön toll!
In Dunfermline auf halber Strecke bogen wir in einen TESCO Superstore ab, um uns mit dem Nötigsten für den ersten Urlaubstag zu versorgen, denn wir werden bis auf die letzten zwei Nächte in Selbstversorgerhäusern verbringen. Geht ja super hier in Schottland. JAN und ich haben darin genug Erfahrung. Für meine Eltern ist der englische Supermarkt total neu und so dauerte unser Shoppingtrip etwas länger. Vorallem in der Bierabteilung! Es ist aber auch alles interessant … 🙂 Ich bin ja eh schwer verliebt in den TESCO und garnicht bös, dass wir viel Zeit dort verbringen. Ganz am Ende wanderten noch ein paar Pizzen und eine Flasche Laphroaig in unseren Einkaufswagen und wir schieben zur Kasse.
Den Rest der Fahrtstrecke spulen wir staufrei ab und es war schon dunkel, als wir an unserem kleinen Cottage ankamen. Das entpuppte sich als superniedlich, gemütlich, extrem gut ausgestattet und wir bestücken den Backofen mit den frischerworbenen Pizzen, beziehen unsere Zimmer für eine Nacht und lassen den Abend ausklingen.